Dörpener Ehrenmord war kein Ehrenmord

Dörpen. Der Ehrenmord war kein Ehrenmord. Das hat das Osnabrücker Landgericht am Nachmittag entschieden. Der Ehemann muss trotzdem wegen Totschlags für zehn Jahre hinter Gitter. Der Vater wurde freigesprochen. Der Richter sah es als erwiesen an, dass der Ehemann seine Frau minutenlang gewürgt und ihren Tod billigend in Kauf genommen hatte. Ein gemeinschaftlicher Mord zur Wiederherstellung der Ehre sei es aber nicht gewesen, habe die Beweisaufnahme ergeben. Es sei gut möglich, dass es sich um eine spontane Beziehungstat gehandelt habe. Das Gericht hatte an 28 Verhandlungstagen 80 Zeugen und fünf Sachverständige vernommen.

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