Ehrenmord-Prozess: Anwalt des Vaters spricht von Spontantat

Dörpen – Im sogenannten Ehrenmord-Prozess wurde heute ein Polizeibeamter der Polizeiinspektion Emsland-Grafschaft Bentheim gehört. Vor der Schwurgerichtskammer des Osnabrücker Landgerichtes machte der Beamte Angaben zu einer Vernehmung des angeklagten Ehemannes der getöteten 22-jährigen Dörpenerin. Daneben ist die Verteidigung des angeklagten Vaters der Getöteten der Auffassung, dass in den vergangenen Wochen immer deutlicher geworden sei, dass es sich bei der Tat um eine Spontantat gehandelt habe. Dazu der Rechtsanwalt des angeklagten Vaters der Getöteten, Detlef Binder: „Es ist im Grunde ein Eifersuchtsdrama, was sich abgespielt hat, ein Konflikt zwischen Eheleuten und die übrigen Familienmitglieder sind daran nicht beteiligt. Die These, es handele sich um einen Ehrenmord, hat sich im Laufe des Verfahrens nicht bestärkt. Weder die Zeugenaussagen, noch die gutacherlichen Aussagen, haben tatsächlich handfeste Anknüpfungstatsachen diesbezüglich ergeben.“
Im Rahmen des heutigen Verhandlungstages hat die Verteidigung angeregt, die Haftfrage des angeklagten Vaters zu überdenken. Außerdem wurde ein offizieller Antrag gestellt, die Haftfähigkeit des 70-Jährigen ärztlich prüfen zu lassen.

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